Samstag, 24. Januar 2009

In eine Bar kommt man nicht rein,


und aus einer anderen möchte man nicht wieder raus.

Berlin, der Ausflug nähert sich dem Ende, Zeit ein Resumee zu ziehen. Das erklärte Ausflugshauptziel war der Rum Trader, dann sollte die Trio Bar noch besucht werden, doch das Vorstellungsgespräch ging wohl schief und man vertröstete mich lieber auf einen späteren Termin im März. Durch diese Absage sollte der Konterfei Samuels meine kleine Genusstour zum Erlebnis gestalten. Doch nun zur Tour direkt:
Nach einer alle Vorurteile bestätigenden Taxifahrt erreichte ich den Rum Trader. Die kleine Cocktailstube empfing mich höflich zu früher Stunde, an der Tür ein Herr, im Gewand eines Gentlemen, der unter anderem auch Cocktails serviert. Ich nehme Platz und lausche den Monologen des Bartenders, mein Wunsch zu trinken kann warten, ich habe es nicht eilig. Auf dem Tresen ein kopfartiges Gefäß in dem echte Strohhalme neben Trinkhalmen stehen, die Bar klein und wie vergessen bzw eher versteckt vor der modernen Zeit. Der Conferencier Scholl plaudert und belehrt, die Gäste begreifen ihre Rolle und ordnen sich dem devot unter. Ein Getränk habe ich immer noch nicht, aber der Herr redet noch immer und ich vermag es nicht ihn zu unterbrechen. Er beendet seine schauspielerische Glanzleistung mit einem Zitat eines englischen Royalisten und trinkt auf Queen Mum. Alle erheben die Becher und Gläser und erwidern den Trinkspruch. Ich nicht, da ich kein Glas oder Getränk habe. Endlich komme ich ran: Herr Scholl verneint zwei meiner Getränke und ich wähle einen Gin Tonic. Das Getränk ist ohne Fehl und Tadel, wenn auch wohl zu stark für mich. Noch lange lausche ich den langen und ausführlichen Geschichten des referendierenden Bartenders, der ein Gentleman-Bartender wäre, wenn er zuweilen mehr an seine Gäste denken würde; doch diese sehen das sicherlich ganz anders. Dann überrascht er mich doch noch und überlässt mir einige Strohhalme, mit dem Hinweis daran könne man eine Bar erkennen die sich bemüht. Ich zahle, tipe und gehe. Draussen wartet schon das Taxi und fährt mich zum Konterfei Samuels,
doch davon morgen mehr!

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